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Bestand nutzen – Klima schützen

Ob Neubau oder Sanierung – wir sind uns bewusst, dass unsere Aktivitäten ökologische Auswirkungen haben. Deshalb achten wir darauf, unseren CO2-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Durch unseren Fokus auf die Revitalisierung ehemaliger Industriebrachen und Bestandsobjekte vermeiden wir es, zusätzliche Flächen zu versiegeln, nutzen und erhalten bestehende Bausubstanz.

Erhalt wertvoller Gebäudesubstanz

Die Industriebauten im Triebwerk München enthalten solide und schützenswerte Bausubstanz. Das Areal ist im Jahr 2008 als ehemaliges »Bahnausbesserungswerk Neuaubing« vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in die Denkmalliste der Landeshauptstadt München aufgenommen worden, da seine Erhaltung im Interesse der Allgemeinheit liegt.

Ganz im Sinne des Kreislaufgedankens von Wiederverwendung und Aufwertung revitalisieren wir

sie, verbinden ihren architektonischen Charme mit modernen Nutzungen und sparen so wertvolle Ressourcen.

Je länger eine Immobilie genutzt werden kann, desto nachhaltiger ist sie, denn jeder Abriss und Neubau kostet Energie und Material. Deshalb planen wir unsere Flächen so, dass sie flexibel sind und auch bei veränderten Ansprüchen umgebaut und weiterhin genutzt werden können.

Schutzraum für Tiere und Pflanzen

Auf dem Gelände wurden geschützte Pflanzen und Tiere gefunden. Wir haben sie behutsam umgesiedelt und dabei alle Belange des Umwelt- und Naturschutzes, berücksichtigt, damit sich die Bestände optimal in ihrem neuen Habitat zurechtfinden bzw. gedeihen.

14 ha ist das Triebwerk groß und weitere 11 ha wurden als Biotop- und Grünflächen angelegt.

 

  • “Das ehemalige Bundesbahn-Ausbesserungswerk in Neuaubing hat mit seinen baulichen Anlagen eine herausragende Bedeutung für den Industriebau.”

    »Würdigung des ehemaligen Bahnausbesserungswerks«
    des Bayerischen Landeamtes für Denkmalschutz

Sanieren im Denkmalschutz

Wertvolle Industriearchitektur erhalten

Die Sanierung der historischen Hallen erfordert unsere ganze Flexibilität und Kreativität. Eine besondere Herausforderung ist die Verbindung von energetisch vernünftigen, technisch zeitgemäßen Lösungen mit den Anforderungen des Denkmalschutzes.

Ein Beispiel? Neben Fassaden und Dächern sollen vor allem die Fenster in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleiben. Um energetischen und ästhetischen Ansprüchen gleichermaßen zu genügen, sind doppelte Verglasungen von innen eine mögliche Lösung. Ist in der Umsetzung sehr kostspielig, sieht aber gut aus.

Wenn die Zeit weiterläuft …

Unser besonderes Highlight auf dem Gelände: das Werkgebäude 10, das selbst in dem besonderen Ambiente des Triebwerks als kleines Juwel heraussticht. Fassade und Fenster werden instand gesetzt, auch im Inneren des Gebäudes bringen wir die historische Substanz wieder zum Glänzen. Kostenpunkt: etwa 1,5 Millionen Euro. Mit besonderer Sorgfalt wird auch das Wahrzeichen des Gebäudes revitalisiert: Experten der „Turmuhrenfabrik Rauscher“ aus Regensburg reisen an, um das Uhrwerk auszutauschen, Ziffernblatt und Zeiger zu reinigen und die Uhr schließlich wieder zum Laufen zu bringen.

Eiche statt PVC

Im Werkgebäude musste die über hundert Jahre alte Holztreppe mit schmiedeeisernem Geländer von Staub und abblätternden Lackschichten befreit und umfassend restauriert werden. Der in den 80er Jahren nachträglich verlegte PVC-Boden wurde entfernt und durch hochwertiges Eichenparkett ersetzt. Mit einem Aufzug, neuer Heizung sowie neuen Sanitär- und Elektroanlagen ist das Denkmal nun auf einem modernen Stand. Wir finden, das hat sich gelohnt.

Biotope für Flora und Fauna

Auf ehemals bahngenutzten Flächen siedelt sich oft eine bemerkenswerte Flora und Fauna an. Ein wichtiger Grund: das Mikroklima im Schotterbett der Gleisfelder – trocken-heiß und fast wüstenhaft. Es sind vor allem wärme- und trockenheitsliebende Arten, die hier eine Heimat fanden.

Auch südländische “Neubürger”, die möglicherweise am Boden der Waggons hingen oder mit Baumaterialien hierherkamen, fühlten sich wohl und blieben. So beherbergt das Triebwerk einen landesweit bedeutsamen Komplex von geschützten Tier- und Pflanzengemeinschaften.

Ein warmes Zuhause

Der hochwertige Biotop-Komplex wird mit der wachsenden städtischen Entwicklung immer mehr zu einer Insel. Wichtig ist es daher, alle verbliebenen Flächen miteinander zu verbinden. Dafür wurden Vernetzungskorridore angelegt, die intensiv gepflegt werden.

Die weitläufigen Grünflächen liegen auf dem Triebwerk-Gelände in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz und bieten Erholung – schon beim Blick aus dem Fenster.

Die Flora im Triebwerk

Trauben-Gamander

Eine bis 30 cm hohe Staude, schön, aber mit unangenehmem Geruch. Er ist typisch für Pionierstandorte auf mager-kiesigen Böden. In Südbayern kommt diese Art praktisch nur im Raum München vor, im Triebwerk sogar in einem starken Bestand.

Grasnelkenblättriges Habichtskraut

Eine an den Alpenflüssen heimische Art. Im Großraum München ist sie praktisch ausgestorben, im Triebwerk existiert aber noch ein großer Bestand. Dort werden gezielt die Samen der »Pusteblumen« gesammelt und auf neu geschaffenen schotterigen Rohbodenflächen ausgebracht, die diese Art bevorzugt.

Steinbrech-Felsennelke

Sie wächst natürlicherweise in den Flussschotterheiden (»Brennen«) der Alpenflüsse, auch heute lokal noch an Lech und Isar. Im Triebwerk hat sie einen günstigen Ersatzlebensraum gefunden.

Die Fauna im Triebwerk

Himmelblauer Bläuling

Der gefährdete Himmelblaue Bläuling, englisch »Adonis blue«, ist eine Art, die für das Triebwerk charakteristisch ist und dort in großer Zahl vorkommt.

Mauerbiene

Die Mauerbiene sammelt nur eine einzige Blühpflanze, den »Natternkopf«, eine hohe, borstig-behaarte Staude der Ruderalfluren. Zur Nestanlage nutzt die Biene Käferlöcher in totem Holz.

Blauflügelige Ödlandschrecke

Die namensgebenden, himmelblauen Flügel sieht man nur bei ihren weiten Flugsprüngen. Sitzt sie, verschmilzt sie fast vollständig mit dem Untergrund ihres kargen Lebensraums.

Roter Würfel-Dickkopffalter

Die kleinen Falter fliegen schnell und niedrig über ihren kiesig-schotterigen Lebensraum. Durch die Tupfen auf den Flügeln ist ihr Flug kaum zu verfolgen.

Grünspecht

Grünspechte machen vor allem mit ihren Ruf, einem lauten »Lachen«, auf sich aufmerksam. Das Triebwerk gehört zum Revier eines Brutpaares, die Tiere beuten »zu Fuß« die Ameisenbestände der Magerrasen aus.

Zauneidechse

Für die streng geschützte Zauneidechse wurden im Triebwerk gezielt neue Lebensräume gestaltet. Dazu gehören beispielsweise Verstecke, die auch zur Überwinterung dienen können.

Mauereidechse

Die Mauereidechse ist ein Neubürger aus Italien und kommt inzwischen auch in anderen Gegenden Münchens vor. Gerade auf Industriebrachen im städtischen Klima können sich die wärmeliebenden Tierchen vielfach behaupten.

Fleißige Mitbewohner

Seit 2019 sind zwei Bienenvölker im Triebwerk zuhause und genießen von ihrem Bienenstock aus das reichhaltige Nahrungsangebot unserer großzügigen Biotopflächen.