Historie

Das Bahnausbesserungswerk Neuaubing war ein Ort der industriellen und handwerklichen Produktion. Ein Werk, bestimmt von festgelegten Abläufen zur Reparatur und zum Neuaufbau von Lokomotiven, Waggons und Gleiselementen. Diese Arbeiten wurden von einem umfangreichen Mitarbeiterstab durchgeführt, unter ihnen Schlosser, Dreher und Fräser, Mechaniker, Gleisbauer, Elektriker, Polsterer, Schreiner, Glaser und viele weitere.

Die Geschichte ist auch heute noch zu spüren. Der robuste Charakter der Gebäude, die Materialien Ziegel und Stahl, die großzügigen Straßen, Zufahrten und Höfe – alles erzählt von Arbeit.

Das Bahnausbesserungswerk war ein Ort der Tat: Hands on, wie man heute sagen würde. Hier roch es nach Stahl, Schleifstaub, Schmierfett, Teer und Schweiß. Ein Ort mit sichtbaren Ergebnissen am Ende des Tages. Solche Orte sind in der Landeshauptstadt München selten geworden.

Die Phase der klassischen Industrialisierung in Deutschland, in der die Standorte verglichen mit dem internationalen Wettbewerb durch geringe Lohn- und Materialkosten bei gleichzeitig hoher Qualität im Vorteil waren, ist vorbei. Auch in der postindustriellen Gesellschaft werden Gelände wie das Triebwerk mit seinen Gebäuden und seiner Infrastruktur noch gebraucht: für Handwerker, die Platz für große Maschinen benötigen und für die die Nähe zum Zentrum der Landeshauptstadt München wichtig ist.

Für Betriebe, die mit einer neuen Idee mit großem Potential in überschaubarem Rahmen starten wollen, aber bei Erfolg schnell auf Erweiterungs- und Ergänzungsflächen am Standort zurückgreifen wollen. Für Firmen, die auf gut ausgebildete Mitarbeiter aus dem Großraum München angewiesen sind und die eine gute Verkehrsanbindung mit Auto und öffentlichem Nahverkehr schätzen. Und zuletzt für Unternehmen, die regen Kundenverkehr haben und deswegen ein interessantes, gepflegtes und kultiviertes Umfeld suchen. Das Triebwerk wird auch künftig in Teilen ein Ort der Produktion sein.